... oder auch Kyōto und Katakana. Und genau damit habe ich mich die letzten vier Tage beschäftigt. Mit Kyoto und Umgebung, um all die vielen Tempel hier zu sehen und mit Katakana, einer der Lautschriften des Japanischen, um mich etwas besser zurecht zu finden. Der erste Vorteil davon, wie ihr seht, gibt es meine Texte wieder mit Umlauten, da ich nun weiss, dass ドイツ (スイス) für Deutsch (Schweiz) oder eben doitsu (suisu) steht. Somit kann ich endlich die Tastatur richtig einstellen.
Aber um Kyoto, Nara und Osaka zu besuchen, musste ich natürlich erst einmal in die Region hier (Kansai) kommen. Dies ging zum Glück mit dem Shinkansen im Eilzugstempo, was mir die GPS-gestützte Geschwindigkeitsmessung meines iPhones auch bestätigte:
Die 270 wurden übrigens nicht auf dem schnellsten Abschnitt gemessen. Daneben seht ihr noch mein bereits leer-gefuttertes Ekiben, oder Lunchpaket.
In Kyoto angekommen war ich ziemlich beeindruckt vom riesigen Bahnhofsgebäude, 12 Stockwerke hoch und ca. 400m lang wurde es erst in den 90ern eröffnet und bildet einen krassen Kontrast zu den vielen alten Tempeln hier.
Hier die Haupthalle bei Tageslicht ...
... und hier ein Teil der fast komplett verglasten Aussenfassade.
Der Wechsel von Tokyo nach Kyoto war übrigens ziemlich klar spürbar, dort die pulsierende und hektische Metropole und hier die im Vergleich fast schon schlafende "Kleinstadt" mit doch immerhin 1.5 Mio Einwohnern. Aber hier läuft alles etwas ruhiger, z.B. hat es gerade mal zwei Metrolinien, der Rest der Stadt ist mit einem Bus-Netz abgedeckt, was natürlich die Fahrzeiten merklich erhöht. Ausserdem ist das Ticket-Kontrollsystem der Busse definitiv auf weniger Menschen ausgelegt. Denn jeder Fahrgast muss beim aussteigen beim Fahrer vorbei und dort entweder bar bezahlen, seine Tageskarte entwerten oder sein Abo zeigen. Leider sind aber die Busse so eng gebaut, dass sich regelmässig alle auf den Füssen rumstehen und bei Halten vor Touristen-Attraktionen der Bus auch mal 3-5 min stehen bleibt, bis alle draussen sind :-)
Wegen des eher dürftig ausgebauten ÖV-Systems gibt es verständlicherweise mehr Autoverkehr, der auf den breit ausgebauten Strassen aber meistens gut fliesst. Um sich davon aber etwas zurückzuziehen, kann man sich in einen Park setzen oder durch die Shopping-Arkaden schlendern. Dort findet man alles, was man zum täglichen Überleben ganz bestimmt nicht braucht, aber das scheint den konsumfreudigen Japanern egal zu sein. Um auch gleich das tägliche Gebet ins Shoppingvergnügen einzubauen, sind praktischerweise auch ein paar Tempel in die Arkaden integriert:
Etwas später habe ich dann auch 'rausgefunden, wie die Leute in Kyoto den Stress vermeiden, sie verlängern einfach den Tag um vier Stunden, wie z.B. in der t-Bar:
Dann ging es endlich los mit Tempelbesichtigungen, hier eine kleine Zusammenstellung:
Donnerstag: 2 Tempel und ein mit Tempeln gefüllter Park in Kyoto
Freitag: 5+ Tempel und die Altstadt in Nara
Samstag: Kein Tempel dafür eine Burg in Osaka
Sonntag: weitere 4 Temple in Kyoto
Dabei sah ich die höchste (Kyoto) und zweithöchste (Nara) Pagode Japans, das grösste Holzhaus der Welt (Nara), einen fast komplett vergoldeten Tempel (Kyoto), hunderte von Stein- und Metalllaternen (Nara) und 1000 Buddha-Statuen in einer einzigen riesigen Halle (Kyoto). Deshalb hier ein paar optische Eindrücke:
Der goldene Tempel (Kinkaku-ji) im Nordwesten Kyotos ...
... und unzählige Touristen und Schüler bei der Besichtigung.
Todai-ji (Nara), das grösste Holzgebäude der Welt.
Eine Touristin beim füttern der frei im Park umherziehenden rehähnlichen Tiere (Nara).
Eine kleine Auswahl der steinernen ...
... und metallenen Laternen rund um den Kasuga-Taisha (Nara)
Die Pagode von To-ji (Kyoto, 57m hoch)
Der Zen-Garten von Tofuku-ji (Kyoto)
Osaka-jo, eine der berühmtesten Burgen Japans.
Die Kirschblüten-Saison ist hier leider fast schon durch und so findet man nur noch vereinzelt ein paar Blüten tragende Bäume:
Dafür sieht der Boden dann öfters mal aus, als hätte es soeben geschneit:
Dann lernte ich in Nara beim Besichtigen der vielen Tempel noch ein Paar aus Frankreich kennen. Alix und Jean-François kommen ursprünglich aus Paris, wohnen nun aber in Nyon und Arbeiten in Lausanne (sie) und Genf (er). Ich glaube nach meinen Erzählungen von meiner längeren Reise, begannen sie sich bereits Gedanken zu machen, wo sie evtl. die Kinder für eine solange Zeit unterbringen könnten :-)
Alix und Jean-François vor einem Tempel in Kasuga.
Zum Abschluss nochmals etwas zum Thema Platzmangel in Japan:
Eine Autobahn-Ausfahrt in Osaka!
Ein Baum, der dieser Hilfsbrücke nicht weichen musste/wollte.
ヌン ウエンジェ イチ アッレン エイネ グテ ツェイト
und viel Spass beim übersetzen (Wikipedia hilft weiter unter dem Stichwort Katakana)
PS: Ich hoffe, dass ich heute für den Oltner Gemeinderat wiedergewählt wurde.
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Aber ja, glanzvoll!
ReplyDeleteSehr fein.
ReplyDeleteWas nicht passt wird passend gemacht, dass haben die Japaner ja verinnerlicht.*g*
Du hattest ja schon lang keine abenteurlichen Komplikationen mehr. Ich hoff es geht so weiter!!!
Mareike