Endlich, nach ueber drei Wochen habe ich endlich mal wieder Zeit und Motivation gefunden, meinen Blog zu erweitern. Da ich nun aber nicht im Detail alles erzaehlen kann, hier eine Zusammenfassung der letzten beiden Aprilwochen:
Nachdem ich Kyoto, Nara und Osaka im Eilzugstempo von vier Tagen besichtigt hatte, ging es mit dem Shinkansen weiter nach Hiroshima, mit einem kurzen Zwischenstopp in Himeji, der groessten noch erhaltenen Burg Japans. Das Hauptgebaeude hat sechs Stockwerke und ist nur aus Holz und Eisennaegeln gebaut. Hiroshima war wie erwartet sehr beeindruckend, aber auch bedrueckend, insbesondere das Museum, welches die ganze Geschichte der Stadt vor, waehrend und nach dem Krieg erzaehlt. Als kleine Auflockerung habe ich (eine Empfehlung von Jean-Francois und Alix) die Insel Miajima besucht. Dort konnte man mit einer Seilbahn auf einen der Inselhuegel hochfahren und dort dann zum hoechsten Punkt wandern (535m, Achtung Zahlenfetischist, dies ist genau ein sechstel des hoechsten Punktes, den ich in Nepal besicht habe, Poon Hill :-). Dieser Tag ist uebrigens der Tag mit der zweithoechsten Schweizerdichte (nach Finnland): Erst traf ich in Hiroshima Mistral mit einer Kollegin, dann quatschte ich auf dem Gipfel von Miajima ein aelteres Ehepaar aus der Schweiz an und beim Abstieg wurde ich dann von zwei schweizer Maedels angesprochen, die mich oben gehoert hatten. Mit ihnen ging ich dann auch am Abend auf der Insel Essen.
Nach Hiroshima machte ich mich auf wieder Richtung Osten, machte aber vor Tokyo noch einen kurzen Stopp in Fuji-Yoshida, am Fusse des Fuji-San (Fuji Mountain). Der erste Tag dort war total verregnet und als ich von einem kurzen Ausflug wieder in der Jugendherberge angekommen bin, konnte ich erstmal meine Kleider am Heizgeblaese im Zimmer trocknen. Der zweite Tag war dann sehr schoen und ich nahm den Bus hoch bis zur 5th station auf 2300m. Von da hatte ich dann eine tolle Wanderung von ca. vier Stunden wieder zurueck zum Hostel. Und den letzten Morgen in Fuji-Yoshida nutzte ich dann noch um von einem gegenueber liegenden Huegel um 6 Uhr ein Foto vom wolkenfreien Fuji-San zu machen.
Fuji Mountain ohne Wolken, eine echte Seltenheit und am Tag fast nie zu sehen.
Die letzten beiden Naechte in Japan verbrachte ich dann in Yokohama bei Eiso und seiner Frau Tamayo, hier also nochmals ein riesen Dankeschoen fuer die tolle Gastfreundschaft.
Dann hiess es Abschied nehmen von Japan und sich auf die USA freuen. Nach einem zehstuendigen Flug ueber den Pazifik landete ich puenktlich in Los Angeles, wurde dort ohne Probleme (man erinnere sich an die Story in Kathmandu) als Tourist ins Land gelassen und konnte dann mit einem Inlandflug meine Reise nach San Francisco fortsetzen. Endlich dort angekommen und im Hotel eingecheckt musste ich natuerlich gleich mal die beruehmten cabel cars ausprobieren und bin damit zur Fisherman's Wharf gefahren.
An jeder Endstation muessen der Fahrer und der Ticketkontrolleur den cable car auf einem Drehtisch wenden! Ich sag's euch, das ist Knocharbeit.
Am naechsten Morgen wollte ich mich dann gleich nochmals etwas sportlich betaetigen und vorallem das schoene Wetter nutzen und habe mit einem Mietvelo (Miet-Fahrrad fuer all meine deutschen Kollegen) eine Tour gemacht. Diese fuehrte mich von der Wharf ueber die Golden Gate Bridge raus nach Sausalito, weiter in den Old Mill's park und dann nach Tiburon, von wo ich mit der Faehre wieder zurueck nach San Francisco gefahren bin.
Braucht ihr hier wirklich noch einen Kommentar?
Den zweiten vollen Tag startete ich mit einer Tour auf die Insel Alcatraz, wo man eine spannende Tour durch das ehemalige Gefaengnis machen konnte. "Gaeste" waren damals so illustre Jungs wie Al Capone und Kollegen. Es hiess damals, wer Mist baut kommt in den Knast, wer dort Mist baut kommt nach Alcatraz. Den leider bereits letzten Tag nutzte ich dann, um die wohl bekannteste Strassenkreuzung der Welt zu besuchen: Haight-Ashbury. Aber ein echter Hippie waere wohl eher entaeuscht, denn das ganze Quartier hat zwar immer noch einen sehr speziellen look, aber die Hauptbeschaeftigung dort ist den Leuten Souvenirs anzudrehen.
Ab hier will ich es nun wieder etwas ausfuehrlicher und mit ein paar Fotos mehr praesentieren. Denn die letzte Woche war bestimmt mit Abstand die abwechslungsreichste Woche meiner ganzen bisherigen Reise. Denn am Sonntag vor einer Woche machte ich mich fruehmorgens auf zum Treffpunkt meiner Suntrek-Tour durch die Nationalparks Kaliforniens. Und nachdem ich mich in Nepal ueberraschenderweise fast alleine und als einziger meiner Generation zur Wanderung aufmachte, war ich mit den Erwartungen erstmal etwas zurueckhaltend. Wie sich aber dann schnell herausstellte war dies mehr als unnoetig: Wie einige auf Facebook sicher schon gesehen haben startete ich diese Tour mit Darren, unserem Guide, und 12 (in Zahlen eins-zwei :-) Girls.
v.l.n.r.: Joy (D), Kara (GB), Jessica (GB), Daisy (GB), Sabrina (D), ich, Madleen (D), Xenia (D), Laura (D), Christin (D), Kristina (A), Jasmin (CH) und Louise (Irland)
Tag 1
Nachdem wir alle unser Gepaeck im Anhaenger verstaut hatten und im Van sassen (Ich war die Kontrollinstanz, ob alle da und auch angegurtet sind ("buckle up")), ging es los auf eine unvergessliche Woche. Nur der Start wollte nicht so ganz gelingen, da ich erstens San Francisco schon gesehen hatte, also eigentlich kein Stadt-Sightseeing mehr benoetigte, und es zweitens nicht so tolles Wetter war. Die erste Nacht im Zelt, bereits in der Naehe des Yosemite-Nationalparks war dann auch entsprechend kalt. Vorallem weil ich natuerlich die Unterlagen zur Tour nicht im voraus gelesen hatte und daher nur meinen kleinen Huettenschlafsack aus Faserpelz dabei hatte.
Tag 2
Am naechsten Morgen wurden wir dann aber mit einer Wanderung im Park entschaedigt, die uns ein paar ganz schoene Fotos geschenkt hat:
Das von Gletschern geformte Tal.
Ein Blue Mountain Bird, im Park und auch sonst in der Region hier oefters anzutreffen.
Nicht der hoechste, aber doch ein imposanter Wasserfall entlang des mist-trails (mist steht hier fuer Nebel, nicht fuer Mist ;-)
Ein paar der Maedels unter dem hoechsten Wasserfall des Parks (1000ft oder ca. 300m). Danach waren wir ziemlich durchnaesst.
Und hier der dazugehoerige Wasserfall.
Dies ist der Grizzly Giant, ein Baum der Redwood-Sorte. Diese werden bis zu 3000 Jahre alt und bis zu 110m hoch.
Die zweite Nacht war dann etwas waermer, dafuer ziemlich windig. Einige haben sich dann am naechsten Morgen ueber den Laerm "beklagt", aber ich hoerte dank ein paar Bier, gestiftet von Darren, ueberhaupt nichts :-)
Tag 3
Am dritten Tag war das Wetter dann noch besser, was aber nicht unbedingt ein Vorteil war, da es ins Death-Valley ging. Maximaltemperatur an dem Tag: ca. 105 Fahrenheit oder 40 Grad Celsius. Dies bedeutete dann auch, dass Darren die Klimaanlage des Autos ausstellen musste, ja genau, ausstellen. Denn ansonsten haette eine Ueberhitzung des Fahrzeugs gedroht, und zum Auto schieben war nun wirklich niemand motiviert.
Unser Van mit Anhaenger im Death Valley, rechts steht Darren, der mit uns seine erste Tour absolvierte. Davor war er Banker an der Wallstreet, und das ist kein Scherz.
Eine Oase in der Wueste.
Salzgesteinsformationen auf des Teufels Golfplatz (Devils Golf Course). Dahinter die Gebirgszuege, welche das Valley von feuchter Luft abhalten.
Um jeweils an einen neuen Ort zu kommen, waren wir immer wieder ziemlich lange mit dem Van auf solchen endlos scheineneden Strassen unterwegs:
Am selben Abend ging es dann nach Las Vegas, wo uns eine lange Nacht bevorstand. Die meisten der Maedels zogen mit Darren los um etwas zu essen und dann die Stadt zu Fuss zu besichtigen. Kristina, Louise und ich hingegen zogen es vor einen auf dicke zu machen und gewaehrten uns eine 2-stuendige Fahrt mit der Limo.
Die Damen in Robe, die Herren eher locker in Jeans und T-Shirt.
Unsere Limo holte uns gleich neben dem Motel ab ...
... und brachte uns zuerst mal an die Freemont Street.
Von dort ging es mit einem ziemlich grossen Drink weiter zum Las Vegas sign.
Und zum Abschluss wurden wir dann direkt vor dem legendaeren Bellagio abgeladen, wo ich zwar an die Drinks, jedoch nicht an die Sonnenblende meiner Kamera gedacht habe.
Vor dem Bellagio lief dann all 15 min eine gigantische Wassershow, welche wir uns natuerlich nicht entgehen liessen.
Der Rest der Nacht verlief dann nach den Mottos "Gluecksspiel ist was fuer Verlierer", "Wer hat uns noch einen Refill?" und "Diese Fotos werden nicht veroeffentlicht" ;-)
Tag 4
Es stand auf dem Programm: Schmeeerzen (im Kopf), Kurzbesuch der legendaeren Route 66 und Gas geben, um den Flug mit dem Helikopter durch den Grand Canyon nicht zu verpassen.
Man hoere und staune, auch der Kanton Bern ist auf der Route 66 vertreten.
Dann ging es los mit dem Helikopterflug, fuer mich zum erstenmal.
Und nach einem kurzen Flug ueber Waelder war er dann ploetzlich da, dieser riesige Canyon. 5000 Fuss (ca. 1500m) tief.
Am Abend genossen wir dann die Aussicht mit Sonnenuntergang am Canyon.
Fortsetzung folgt...
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Wow, mein Sohn ist in eine Zuckerbüchse gefallen. Manche mögens wirklich heiss! ;-)
ReplyDeleteIch musste wohl vom ersten Tag an, in San Francisco, an diesen Film denken. Ich weiss jetzt sogar dass es im englischen Original "candy box" hiess ;-)
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