Wednesday 25 March 2009

Eräkeskus - Kathmandu auf Umwegen

Eigentlich sollte ich ja schon einen ganzen Tag hier in Nepal sein, aber irgendwie wollte am Montag etwas nicht, dass ich schon von Finnland abfliege. Aber nun, mit 24h Verspätung habe ich es doch noch geschaft und sitze in einem Internetcafé in der Nähe von meinem Hotel. Aber erstmal der Reihe nach:

Mein Flug von Kuopio nach Helsinki war für Montag 14:40 Uhr geplant. Also habe ich mich informiert, wie lange es dauern würde, mit dem Auto dahin zu kommen (Aussage Grögi: 2h15), den Weg dachte ich eigentlich zu kennen. Also bin ich mit Begleitung (Das Auto musste ja irgendwie zurück zur Lodge, Namen werden aus Diskretionsgründe keine genannt) kurz vor Mittag losgefahren. Erstes Zwischenziel war Nurmes, wo wir voraussichtlich noch tanken mussten. Also fuhren wir und fuhren wir und fuhren wir. Als wir dann rund 1h30 später in Nurmes ankamen, mit fast leerem Tank, war uns beiden klar, dass da irgendwas nicht stimmen konnte. Hatte sich Grögi wohl geirrt?, Haben wir uns falsch verstanden? Leider nein, wir hatten uns ganz einfach verfahren und hatten einen Umweg von rund 60-80km gemacht, wobei wir fast in Kuhmo vorbeikamen.

Aber wir hatten die Hoffnung noch nicht aufgegeben, haben schnell getankt und sind (Ich hoffe ohne, dass uns die finnische Polizei bemerkte) mit fordschem Hyperspeed durch die finnischen Wälder Richtung Kuopio "geflogen". Die Zeit verstrich und der Termin für meinen Flug rückte immer näher. Schlussendlich kamen wir dem Flughafen schon so nahe, dass er ausgeschildert war. Und was sahen da meine enttäuschten Augen: Vor uns startete eine Finnair-Maschine. Und wer die grösse des Flughafens Kuopio kennt, weiss dass dort nicht dutzende Flüge starten pro Tag. Als ich dann trotzdem in die Schalterhalle flitzte, musste mir die Dame am Infoschalter leider bestätigen, dass dies mein Flieger war. Also, was nun? Eigentlich blieb ja gar keine andere Wahl, als zu schauen, wann der nächste Flug mit bestehenden Anschlüssen bis Kathmandu starten würde. Die freundliche Dame konnte mir dann nach längerem Suchen eine mögliche Variante anbieten, mit welcher ich, wie erwähnt, 24h später in Kathmandu landen würde. Kleiner Wermutstropfen: Der erste Flug von Kuopio nach Helsinki startete bereits morgens um, 6:15 Uhr. Ausserdem kostete die ausserplanmässige Umbuchung 135 Euro, wobei ich dann am nächsten Morgen wieder 38 Euro erstattet bekam, da sie offenbar zuviel verlangt hatte.

Nach einer rund 2.5-stündigen Rückfahrt nach Eräkeskus, durften wir uns dann natürlich auch noch die blöden Sprüche der anderen anhören. Ziemlich auf dem Hund ging ich dann bereits um 9 Uhr ins Bett, mit dem Wecker auf 2:45 Uhr gestellt. Ziemlich verschlafen machten wir uns nach einem kleinen Frühstück wieder auf den Weg, den wir diesmal problemlos fanden (Übung macht den Meister ;-). Natürlich überpünktlich kamen wir schon um halb 6 in Kuopio an und genossen, da das Bistro um diese Zeit noch geschlossen war, einen Drink aus dem Automaten. Nun hiess es definitiv Abschied nehmen von Finnland. Aber die Erinnerungen und die tollen Fotos werden ja zum Glück bleiben. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an das ganze Eräkeskus-Team: Simone, Mareike, Grögi, Andrea, Katharina und Sandro, und all die anderen Leute die ich dort kennengelernt habe (Zufall oder nicht, ich war nicht der einzige Physiker von der ETH Lausanne dort :-)

Natürlich war dann auch die Weiterreise nicht ganz ohne. In Helsinki hat alles noch verhältnismässig gut geklappt, einzig beim boarden mussten sie mich erstmal im System suchen gehen und dann noch meinen Flug validieren. Die restlichen Fluggäste mussten sich also mit nur einem Boarding-Schalter begnügen. In Frankfurt wurde es schon etwas komplizierter, da sie beim Transfert-Check-In keine Bestätigung von meiner Umbuchungszahlung hatten. Ich musste also, rund eine Stunde vor Abflug nochmals runter in die Check-In-Halle, wo man mir erst erklärte, ich hätte weitere 200 Euro zu berappen. Nachdem ich ihnen dann aber die Quittungen von Finnair gezeigt hatte und sie geschätzte 10 Telefonate geführt hatten, war dann alles geregelt und ich bekam, ohne weitere Zahlungen, meine Boarding-Karten für die letzten beiden Flüge. Nun musste ich bloss wieder hoch, alles im Laufschritt, nochmals durch die Durchleuchtung und war dann doch noch rechtzeitig zum Einsteigen am Gate. So verschwitzt hatte dann mein wahrscheinlich Amerikanischer Sitznachbar keine Freude, aber mir war das ehrlich gesagt egal.

Abends um 7 Uhr kam ich dann in Bahrain an und mir wurde, da mein Weiterflug erst am nächsten Morgen war, sogar ein Voucher für eine Hotelübernachtung und ein Ultra-Kurz-Visum ausgestellt. Nur musste ich dann ca. 2h am Flughafen warten, bis man mich und weitere gestrandete Touristen ins Hotel Bahrain International transportiert hat. Die neuen Bekannten waren übrigens eine Gruppe von sieben Franzosen, welche, da werde sogar ich etwas neidisch, eine Tour um das ganze Annapurna-Gebirge machen werden. Ausserdem waren zwei davon letztes Jahr an einer Hochzeit in St-Sulpice, wie klein die Welt doch geworden ist. Nach dem Transport ins Hotel, einer dringend benütigten Dusche und einem fürstlichen Nachtessen, bin ich dann noch etwas auf Fototour gegangen, um verschiedene dieser Riesentürme festzuhalten, welche die Scheichs dort in der Wüste mit ihrem Ölgeld aufgebaut hatten. Am nächsten Morgen wurde ich dann wieder im Hotel abgeholt und zurück an den Flughafen gebracht. Der Flug nach Nepal war dann deshalb etwas speziell, da wohl auf rund 300 junge Männer höchstens ein halbes Dutzend Frauen kamen. Die meisten waren wohl Arbeiter auf dem Heimweg, seis für Urlaub oder weil sie keine Arbeit mehr gefunden haben.

Am Flughafen Kathmandu wurde dann schnell klar, weshalb es überall heisst, die Luft hier sei ziemlich schlecht: Staub und Russ und die schwüle Wärme (Hitze wäre bei 25° wohl übertrieben) waren gut zu spüren. Es nimmt mich ziemlich wunder, wie die Luft hier wohl in zwei bis drei Monaten sein wird, wenn man kurz vor der Regenzeit steht. Den Transport zum Hotel musste ich dann wegen meiner Verspätung auch selber organisieren, was aber gar nicht so kompliziert war: Ich ging einfach mit dem ersten Typen, der mir sein Taxi mit Fahrer anpries, mit, wobei er bereits nach 200m wieder ausstieg. Was war geschehen? Er wollte mich eigentlich für 2$ mitnehmen, dachte aber er könne mich in "seinem" Hotel unterbringen. Nachdem ich ihm dann erklärt hatte, dass ich gerne zum Hotel Fuji möchte, realisierte er, dass hier kein Geld zu holen war und lies mich mit dem Taxifahrer alleine. Dieser hat mich dann aber problemlos bis kurz vor das Hotel chauffiert, nur kostete jetzt das Taxi halt 500 Rp. oder umgerechnet rund 7$. Aber verglichen mit schweizer Tarifen immer noch günstig.

Im Hotel wurde ich dann bereits vom Guide für das Annapurna-Trekking erwartet und er gab mir bereits die ersten Infos. Dann habe ich in Ruhe mein Gepäck verstaut, ging etwas Essen im Hotel und machte mich auf die Suche nach einem Internetcafé, welche hier wohl schneller zu finden sind als in Zürich oder einer anderen schweizer Stadt. So, und das war's dann mal für heute, auf Fotos müsst ihr leider noch etwas warten, aber von hier habe ich, ausser vom Hotel noch gar nichts. Aber ein Update kommt bestimmt noch vor der Abreise am Samstag nach Pokhara. Ich werde mich jetzt mal auf den Heimweg machen, hoffentlich finde ich das Hotel wieder...

1 comment:

  1. Hi du,

    Ich war auf meinem Blog nicht ganz so diskret, aber vielen Dank *g*
    Gott sei dank bist du noch, trotz all der Komplikationen,gut angekommen.

    Liebe Grüße
    Mareike

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