Friday, 29 May 2009

Driving up the westcoast

So, nachdem ich nun über eine Woche einen passablen Computer gesucht habe, um meine Fotos zu bearbeiten, gebe ich jetzt definitiv auf. Entweder sind sie zu teuer, zu langsam oder schlicht terror-mässig gesichert, dass man noch nicht mal Zugang hat zum Explorer. Aus diesem Grund und weil doch schon wieder über zwei Wochen meiner Reise vergangen sind, gibt es hier eben einen reinen Texteintrag. Die Fotos folgen hoffentlich nächste Woche, wenn ich in Boston angekommen bin. Und natürlich hoffe ich, dass ich trotz fehlender Gedankenstütze (Fotos), nichts wichtiges vergesse.

Nach meiner California-Tour mit Suntrek bin ich am Sonntag vor einer Woche von Los Angeles losgefahren, mit dem Ziel, in zwei Tagen in Palo Alto zu landen. Unterwegs auf den rund 400 Meilen (ca. 650 km) machte ich natürlich verschiedene Stopps entlang des Highway 1, welcher auf weiten Strecken direkt an oder in der Nähe der Pazifik-Küste entlang führt. Die Aussicht war einfach genial, egal ob fahrend oder an einem Rastplatz stehend. Ausserdem machte ich einen kurzen Stopp im Besucherzentrum des Hearst Castle, um dort einen IMAX-Film über das Leben von William Randoph Hearst und den Bau seines Schlosses zu sehen (siehe http://www.hearstcastle.org/). Und am ersten Abend erreichte ich dann Big Sur, wo ich mir ein Hotel suchen wollte. Leider war das vom Lonely Planet vorgeschlagene bereits ausgebucht und mein zweiter Versuch scheiterte am viel zu hohen Preis von 450.- Dollar für eine Nacht. Da es ausserdem bereits anfing dunkel zu werden, entschloss ich mich die billigste Variante zu wählen, parkte meinen Wagen neben der Strasse und schlief gleich dort im Schlafsack.

Am nächsten Morgen kletterte ich dann runter ans Ufer und genoss das Frühstück auf den Klippen. Nach einer kurzen Fahrt durch Big Sur machte ich dann gleich nochmals Halt, um in der Gegend etwas wandern zu gehen. Auch dabei kam ich wieder an wunderschönen Landschaften vorbei, ich freue mich bereits, euch nächste Woche die entsprechenden Bilder zeigen zu können. Auf der Weiterfahrt nach Palo Alto legte ich dann noch zwei weitere Stopps ein: In Pacific Grove für das Mittagessen und gleich daneben in Monterey, um die alte Hafenstadt anzuschauen. Am Abend erreichte ich dann Stanford, wo ich dann auf Nora traf. Eigentlich wollte ich ja erst nur eine Nacht dort beleiben, aber erstens war ich von der Suntrek-Tour immer noch nicht ganz erholt (Die Nacht im Auto war auch nicht gerade erholsam), zweitens wollte ich noch etwas mehr sehen von Stanford und drittens wurde ich am ersten Abend dort noch nicht fertig mit meinem Blogupdate. Also nutzte ich die Gelegenheit und blieb für zwei Nächte im absolut schrägen und märchenhaften Haus von Nora, welches von rund 15 Leuten bewohnt wird. In Stanford habe ich neben den bereits im letzten Eintrag gezeigten Sachen auch noch die Merchandising-Abteilung der Uni gesehen (etwa so gross wie eine Denner-Filiale) und eine Chorprobe des Uni-Chors mit Orchester mitangehört.

Nachdem ich also wieder etwas erholt war, wollte ich am nächsten Tag weiter bis Eureka fahren. Bereits unterwegs musste ich dann aber feststellen, dass die Distanz wohl zu gross war und ich irgendwo davor eine Übernachtung einlegen muss. Viel gibt es zu diesem Tag eigentlich nicht zu sagen, ausser dass ich mein Auto etwas malträtierte. Dazu kam es, da ich bei ziemlich schönem Wetter mit offenen Fenstern fuhr und sich daher irgendein fliegendes Gedings in mein Auto verirrte. Dieses Insekt lenkte mich in einer Kurve ab und ich kam zu nahe an den rechten Strassenrand. Dummerweise stand genau dort eine Tafel, welche die Meilen auf der Strecke angibt. Diese Tafel machte Bekanntschaft mit meinem rechten Aussenspiegel und dieser dann mit dem Strassengraben. Nachdem ich den Wagen von der Strasse gefahren und den Schaden begutachtet hatte, war ich dann doch ziemlich froh, dass ich eine Vollkasko abgeschlossen hatte, denn neben dem fehlenden Spiegel hatte auch der Lack einiges abbekommen. Ich rief dann von einem Strassentelefon (Netzabdeckung für das Handy war keine vorhanden) die Polizei und diese meinten lediglich, ich solle mich in den nächsten zehn Tagen auf einem Highway-Patrol-Posten melden. Aber zuerst einmal fuhr ich noch weiter bis Fort Bragg, um mich dort in einem Motel einzuquartieren.

Auch der nächste Tag fand vorwiegend im Auto statt. Nördlich von Eureka ging ich dann noch auf dem Posten vorbei, wo ich einen Rapport ausfüllen musste und eine Kopie davon für die Autovermietung erhielt. Von dort gings dann weiter nach Crescent City, der nördlichsten Stadt Kaliforniens am Pazifik. Dort machte ich halt im billigsten und daher auch am meisten runtergewirtschafteten Motel meiner Reise. Für 40 Dollar inkl. Tax gabs immerhin ein Zimmer mit Dusche und WC, einem grossen Bett, Fernseher und einen Parkplatz. Es sah einfach so aus, als sei seit den 60ern nichts mehr ersetzt oder repariert worden und die Brandlöcher in der Bettdecke zeugten von einer Zeit vor der Gesetzesänderung, welche das Rauchen in öffentlichen Gebäuden, also auch Hotels und ähnliches, verbietet.

Am nächsten Morgen ging ich auf einen Besuch in den Jedediah Smith Redwoods State Park, um dort einen weiteren riesigen Baum zu finden, den Boy-Scout-Tree. Diesen wollte ich als alter Pfadfinder natürlich nicht verpassen. Der Weg dorthin war aber nicht ganz einfach, insbesondere für mein Auto, da ich auf ungeteerten Strassen unterwegs war. Und obwohl ich vom Parkplatz noch gut eine Stunde wandern musste, auf Wegen die öfters mal zum klettern "anregten", sah das Auto nachher schlimmer aus als meine Wanderschuhe. Also legte ich in Grants Pass, Oregon nicht nur eine Tank- und Mittags-, sondern auch eine Autowaschpause ein. Frisch gestärkt und geputzt gab ich dann etwas Gas und durchquerte den ganzen Staat Oregon, um am Abend in der Nähe von Castle Rock am Silver Lake anzukommen. Dort fand ich dann als Kompensation zum billigen Motel am Vorabend, eine nette kleine Lodge am See.

Am nächsten Morgen stand ich bereits um halb fünf auf, um am Ufer des Sees den Sonnenaufgang hinter dem Mount St. Helens zu sehen und natürlich auch zu photographieren. Danach gab es ein kleines Frühstück, bevor ich mich auf den Weg machte zum Fusse des Mount St. Helens. Dieser Vulkan explodierte 1980 und verlohr dabei rund einen Viertel seines Volumens. Heute zeigt er sich also als Berg mit einem gewaltigen Krater. Angekommen, wurde ich überrascht von einem speziellen Anlass, der jedes Jahr kurz vor dem Jubiläumsdatum durchgeführt wird. Dies ist meistens der Fall, wenn der letzte Schnee von der Strasse hoch zum Besucherzentrum weggeräumt ist. Ich hatte aber keine Lust einfach hochzufahren, sondern ich wollte die ziemlich unwirklich scheinende Landschaft langsam und aus der Nähe geniessen. Also liess ich mein Auto auf einem Parkplatz etwas weiter unten und wanderte ca. 2.5 Stunden hoch bis zu diesem Zentrum. Zuvor genoss ich aber am Fusse des Vulkans noch eine von einem Biologen geführte Tour, welcher uns erklärte, wie sich die Vegetation um die nach der Explosion entstandenen Seen und Tümpel langsam wieder hochgekämpft hat. Nach einem Rundgang durchs Besucherzentrum nahm ich dann den Weg zurück zum Auto unter die Füsse, welcher dann doch etwas schneller bewältigt wurde, da es ja nun runter ging. Wieder beim Auto angekommen hiess es weiterfahren bis Aberdeen, zurück an der Pazifik-Küste. Denn eigentlich wollte ich am nächsten Tag noch den Olympia National Park besuchen. Als ich dann aber nochmals meinen Zeitplan durchgerechnet hatte, entschied ich mich bereits am nächsten Tag nach Seattle zu fahren und dort zwei Nächte in einem Hostel zu bleiben.

Vor meiner Ankunft in Seattle stand dann aber noch ein anderer Punkt auf dem Programm, den ich als Physiker nicht verpassen wollte: Eine Fahrt über die Tacoma Narrows Bridge. Wer nun keine Ahnung hat, wovon ich hier spreche, der schaue sich das folgende YouTube-Video an: http://www.youtube.com/watch?v=HxTZ446tbzE . In Seattle angekommen und eingecheckt, machte ich mich auf, die Seattle Space Needle zu besuchen, gebaut 1961 für die Weltausstellung. Gleich daneben besuchte ich dann auch noch das EMP (Experience Music Project). Leider war das Museum bereits zu, aber schon wegen des Baus, gebaut von Frank Gehry, war es einen Besuch wert.

Am zweiten Tag in Seattle machte ich nochmals einen Abstecher zu Tacoma Brücke, da ich am Vortag keine Lust hatte, um für ein paar Photos einen Halt einzulegen. Dies musste aber natürlich noch nachgeholt werden. Zurück in Seattle gab ich dann mein Auto ab und war doch sehr erstaunt über die trotz Unfall sehr schnelle Rückgabe. Scheinbar deckte meine Versicherung wirklich alles. Am Nachmittag genoss ich eine Stadtführung der besonderen Art. Denn eigentliches Ziel der Führung war der Untergrund von Seattle. Wie mir dann dort erklärt wurde, brannte Seattle anno 1889 zu einem grossen Teil nieder. Um eine Wiederholung dieses Unglücks zu verhindern, wurde die Stadt deshalb aus Stein wieder aufgebaut. Ausserdem entschied man sich, die Stadtteile am Westufer in die Höhe zu verlegen, um sie vor Überschwemmungen zu schützen. Dies passierte aber nur Schrittweise und aus heutiger Sicht in einer eher komischen Reihenfolge. Erst wurden nämlich die Häuser am selben Ort wie vor dem Brand wieder errichtet. Dann wurden an den Strassenrändern Mauern hochgezogen, welche bis zum ersten Stockwerk reichten. Der Raum zwischen diesen Strassen wurde dann mit allem möglichen Material aufgefüllt und oben mit einem Belag versehen. Nun hatte also Seattle in diesem Gebiet Trottoirs auf Parterre-Höhe und Strassen auf Höhe des ersten Stocks. Damit also Fussgänger die Strasse überqueren konnten, mussten sie auf der einen Seite auf einer Leiter hoch- und auf der anderen wieder runterklettern. Erst nach einigen Jahren wurden dann auch die Trottoirs in die Höhe verlegt, wobei man einfach Stahlträger von den Häusern zur Strasse zog und diese Abdeckte. Darunter befanden und befinden sich noch heute die alten Wege, welche man eben auf dieser Underground-Tour besichtigen kann.

Nach bereits zwei Nächten in der Stadt des Grunges hiess es bereits weiterfahren nach Vancouver, Kanada. Dabei hatte ich die Möglichkeit zwischen Bahn und Bus zu wählen. Ich entschied mich als GA-Besitzer für die Bahn und wurde nach meinen tollen Bahn-Erfahrungen in Japan doch ziemlich enttäuscht. Natürlich wusste ich bereits, dass die amerikanischen Eisenbahnen (in meinem Fall Amtrak) nicht gerade Weltklassniveau erreichen würden, aber dass sie gleich so schlecht sind hätte ich echt nicht gedacht. Damit ihr in etwa versteht, was ich meine hier ein paar Ausschnitte aus meiner Reise: Dauer der Reise: über vier Stunden, für nicht einmal 250km Strecke; eine halbe Stunde lang war der Zug mit sagenhaften 15km/h unterwegs, Erklärung des Zugbegleiters: Es hat rote Ampeln auf der Strecke!; Nachdem ich mein Ticket online gekauft hatte, musste ich es erst am Bahnhof an einem Automaten ausdrucken, was ich ja noch nachvollziehen kann, danach musste ich aber trotzdem noch in einer Schlange anstehen, um meine Platzzuweisung zu erhalten, welche in Form eines kleinen Stickers auf die Rückseite meines Tickets geklebt wurde; In Vancouver angekommen durften wir alle noch rund eine Viertelstunde sitzen bleiben, bis die Zugbegleiter das eingecheckte Gepäck auf dem Perron in einer Reihe aufgestellt hatten. Nun weiss ich jedenfalls wieder, weshalb ich gerne mit der SBB unterwegs bin. Während den über vier Stunden Fahrt hatte ich übrigens Zeit ein paar Zahlen zu recherchieren:








SBBAmtrack
Streckennetz3'011 km35'800 km
Passagiere/Jahr320 Mio.25 Mio.
Anzahl Bahnhöfe804500
Züge/Tag1500300
Mitarbeiter28'00021'000


Die letzten zwei Tage an der Pazifikseite verbrachte ich dann in Downtown Vancouver und im angrenzenden Stanley Park. Den Tag meiner Ankunft nutzte ich um das Gebiet nördlich meiner Unterkunft zu besuchen. Dabei kam ich von Chinatown über das Junkie- und Freakviertel an der Hastings Street direkt in die attraktive Gastown, und all dies in gerade mal 15 Minuten. Das Junkie-Viertel kann man sich als Schweizer in etwa wie den Letten Anfang der 90er Jahre vorstellen, dort wird direkt auf der Strasse gedealt und gefixt. Aber der Chef vom Hostel meinte, es bestehe keine Gefahr für "fremde" Leute, bis jetzt sei noch nie was passiert. Trotzdem hatte ich irgendwie nicht das Bedürfnis auch nachts durch diese Gegend zu spazieren. Am zweiten Tag machte ich eine Tour zu Fuss durch ganz Downtown Vancouver und wollte dann eigentlich am Ende der Tour ein Rad mieten, um von dort den Stanley Park zu erkunden. Leider fand sich an der angegebenen Adresse weder ein Fahrradverleih noch sonst irgendeine Spur eines Fahrrads. Also nahm ich halt auch die rund 8km um den Park zu Fuss in Angriff und nutzte dabei das schöne Wetter um immer mal wieder einen Stopp einzulegen, etwas zu essen und zu trinken oder einfach etwas in einem Buch zu lesen. Leider waren die zwei Tage viel zu kurz, ich wäre gerne noch länger in dieser Stadt geblieben. Aber es wartete eben bereits der Flug nach New York, wo ich Dennis, einen guten Kollegen ("Freund" für alle Deutschen ;-) aus Olten treffen würde.

Über meine Zeit in New York und die Reise via Washington nach Boston schreibe ich bald mehr. Also, stay tuned.

Wednesday, 13 May 2009

Fortsetzung zu "Some like it hot"

Nachdem ich gestern vorzeitig Schluss machen musste, hier also die Fortsetzung meiner California-Tour:

Tag 5
Nach einer Nacht mit allen in gerade mal zwei Hotelzimmern, startete der Morgen bereits um 5, da wir uns um 5:15 für den Sonnenaufgang über dem Canyon aufmachten. Dieses Spektakel wollten natürlich nur die wenigsten verpassen und die brauchten den zusätzlichen Schlaf wohl wirklich dringend.

Bei stahlblauem Himmel stieg die Sonne über dem Horizont hoch ...

... und zauberte ein unvergleichliches Schattenspiel an die Felsen des Canyons

Natürlich waren wir nicht die einzigen, welche dieses Schauspiel verfolgten, aber bei der immensen grösse des Tales fiel dies kaum auf.

Dann ging es zuerst mit dem Van zu einem anderen Aussichtspunkt, von wo man eine fantastische Aussicht auf den Canyon hatte.

Dann stand auch mal wieder ein Gruppenphoto-Termin an :-)

Und zum Abschluss konnten wir dann den Canyon auch noch kurz von innen betrachten. Für eine Wanderung runter an den Colorado reichte die Zeit aber leider nicht (ca. 2-3 Tage runter und wieder hoch!)

Am Abend stand dann die letzte Zeltübernachtung an, diesmal nahe am Colorado, so dass es für ein kühles Bad reichte.

Tag 6
Wiederum war frühes aufstehen gefragt für die welche sich im Colorado wecken wollten, da wir bereits um 8 losfahren wollten. Denn es standen noch ein Besuch im Joshua-Tree National Park und die Ankunft in LA auf dem Programm.

Nach einem fixen Abbau der Zelte ...

... ging es dann wieder über endlose, in der Sonne flimmernde Strassen ...

... in den Joshua-Tree National Park. Obwohl, biologisch richtig müsste er eigentlich Joshua-Flower National Park heissen, aber erkläre das mal einer U2 :-)

Den ersten Stopp dort machten wir in einem "Kaktusgarten". Die dunklen Partien sind übrigens bereits abgestorben, der lebende Teil des Kaktus ist oben zu finden.

Danach führte uns Darren in eine unwirklich scheinende Felslandschaft, ...

... welche Sabrina und ich dann ausnutzten, um unsere Kletteraffen-Gene ausleben zu können.

Und was natürlich auch nicht fehlen darf: Die Joshua-Trees oder eben eigentlich Joshua-Flowers. Einer Legende nach wurden diese von den Mormonen so benannt, da sie das Gefühl hatten, die Bäume würden ihnen wie Joshua den Weg ins gelobte Land weisen.

Danach ging es dann an den Zielort unserer Tour: Los Angeles. Obwohl, zuerst einmal hatte das Ganze noch nicht so wirklich seinen Reiz, da wir uns auf endlos scheindenen und überbreiten Highways durch die Vororte LAs und die obligaten Staus quälten:


Die Entschädigung folgte dann aber in Venice Beach, Santa Monica, mit einem phantastischen Sonnenuntergang:
Zum ersten, ...

... zum zweiten und ...

... zum dritten.

Danach schauten wir uns kurz noch Venice Beach an, gingen in Santa Monica etwas essen und schlenderten über den Santa Monica Pier. Und natürlich kann man auch dort nette Gruppenphotos schiessen:


Tag 7
Der bereits letzte Tag unseres Trips durch Kalifornien führte uns auf einer LA-Stadtrundfahrt an den Hollywood Blvd., weltberühmt für seine Sterne. Dort "traf" ich dann auch auf:
ihn, ...

ihn und natürlich ...

sie! Alle drei "beteiligt" am Titel dieses Eintrags.

Bevor es dann nochmals nach Venice Beach ging, wo wir einen Teil der Mädels vor ihrem Hostel abladen konnten, gab es noch einen von Zuschauern viel beachteten und ebenfalls photographierten Auftritt vor dem leider nicht sichtbaren Hollywood-Sign.

Und somit endete eine äusserst spannende, abenteuerreiche, lustige, arschkalte bis infernalisch heisse und für mich sehr angenehmen Tour durch den Sonnenstaat Kalifornien. Eine kurze Episode hatte die Tour dann aber noch im Nachhinein, aber dazu gleich mehr.

Nachdem die Tour also am Mittag fertig war und Darren die Verbliebenen zurück zum Hotel gefahren hatte, gab er mir erstmal noch ein paar Tipps für meinen kommenden Trip entlang der Westküste. Dann hiess es bei mir Wäsche waschen, Essen, Wäsche trocknen, Auto abholen und endlich mal kurz ausspannen. Am frühen Abend ging ich dann mit vier der Mädels noch in Venice Beach essen und bereits um halb neun war ich zurück im Hotel, da ich mich entschieden hatte noch eine Nacht dort zu bleiben. Die Überraschung folgte dann mitten in der Nacht, ich war bereits um 10 schlafen gegangen. Ich wache also irgendwann auf und da steht ein fremder Typ in meinem Zimmer! Es stellte sich dann heraus, dass er ein weiterer Guide von Suntrek war und eigentlich dachte in "meinem" Zimmer Darren anzutreffen. Ich war jedoch so verpennt, dass ich keine Lust hatte um Mitternacht irgendwelche Zimmer zu tauschen, mit der Reception zu stürmen oder mich sonst irgendwie zu bewegen. Also räumte ich kurzerhand das zweite Bett leer und liess ihn dort pennen. Am nächsten Morgen traf ich dann Darren, der bereits von der Verwechslung gehört hatte und sich bei mir immer wieder entschuldigte. Aber was soll's, immerhin hatte ich so 60$ für das Zimmer gespart :-)

Am Sonntagmorgen startete ich dann auf meine grosse Fahrt, von Los Angeles bis nach Seattle, wo ich dann den Bus nehmen werde nach Vancouver. Aber davon hört ihr später mehr, ich will euch ja nicht überlasten :-) Nur noch eine kurze Notiz, zur Zeit bin ich gerade an einer der renomiertesten Unis der Welt, in Stanford, und benutze hier den Bibliothekscomputer für mein Blogupdate. Und wer gedacht hätte, die ETH Lausanne, auch als EPFL bekannt, sei eine schöne Uni, der schaue sich mal kurz die folgenden Bilder an.

Palm Drive

Hoover Tower

Main Quad von innen

Main Quad und Umgebung vom Hoover Tower aus.

Schlafen kann ich hier zwei Nächte bei Nora / Raupe, einer Pfadikollegin aus dem Solothurn, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

PS: Zwar etwas spät, aber danke an alle Oltner, welche mich für weitere vier Jahre in den Gemeinderat gewählt haben. Ich freue mich auf die kommenden Diskussionen im Rat.

Tuesday, 12 May 2009

Lange ist's her

Endlich, nach ueber drei Wochen habe ich endlich mal wieder Zeit und Motivation gefunden, meinen Blog zu erweitern. Da ich nun aber nicht im Detail alles erzaehlen kann, hier eine Zusammenfassung der letzten beiden Aprilwochen:

Nachdem ich Kyoto, Nara und Osaka im Eilzugstempo von vier Tagen besichtigt hatte, ging es mit dem Shinkansen weiter nach Hiroshima, mit einem kurzen Zwischenstopp in Himeji, der groessten noch erhaltenen Burg Japans. Das Hauptgebaeude hat sechs Stockwerke und ist nur aus Holz und Eisennaegeln gebaut. Hiroshima war wie erwartet sehr beeindruckend, aber auch bedrueckend, insbesondere das Museum, welches die ganze Geschichte der Stadt vor, waehrend und nach dem Krieg erzaehlt. Als kleine Auflockerung habe ich (eine Empfehlung von Jean-Francois und Alix) die Insel Miajima besucht. Dort konnte man mit einer Seilbahn auf einen der Inselhuegel hochfahren und dort dann zum hoechsten Punkt wandern (535m, Achtung Zahlenfetischist, dies ist genau ein sechstel des hoechsten Punktes, den ich in Nepal besicht habe, Poon Hill :-). Dieser Tag ist uebrigens der Tag mit der zweithoechsten Schweizerdichte (nach Finnland): Erst traf ich in Hiroshima Mistral mit einer Kollegin, dann quatschte ich auf dem Gipfel von Miajima ein aelteres Ehepaar aus der Schweiz an und beim Abstieg wurde ich dann von zwei schweizer Maedels angesprochen, die mich oben gehoert hatten. Mit ihnen ging ich dann auch am Abend auf der Insel Essen.

Nach Hiroshima machte ich mich auf wieder Richtung Osten, machte aber vor Tokyo noch einen kurzen Stopp in Fuji-Yoshida, am Fusse des Fuji-San (Fuji Mountain). Der erste Tag dort war total verregnet und als ich von einem kurzen Ausflug wieder in der Jugendherberge angekommen bin, konnte ich erstmal meine Kleider am Heizgeblaese im Zimmer trocknen. Der zweite Tag war dann sehr schoen und ich nahm den Bus hoch bis zur 5th station auf 2300m. Von da hatte ich dann eine tolle Wanderung von ca. vier Stunden wieder zurueck zum Hostel. Und den letzten Morgen in Fuji-Yoshida nutzte ich dann noch um von einem gegenueber liegenden Huegel um 6 Uhr ein Foto vom wolkenfreien Fuji-San zu machen.

Fuji Mountain ohne Wolken, eine echte Seltenheit und am Tag fast nie zu sehen.

Die letzten beiden Naechte in Japan verbrachte ich dann in Yokohama bei Eiso und seiner Frau Tamayo, hier also nochmals ein riesen Dankeschoen fuer die tolle Gastfreundschaft.

Dann hiess es Abschied nehmen von Japan und sich auf die USA freuen. Nach einem zehstuendigen Flug ueber den Pazifik landete ich puenktlich in Los Angeles, wurde dort ohne Probleme (man erinnere sich an die Story in Kathmandu) als Tourist ins Land gelassen und konnte dann mit einem Inlandflug meine Reise nach San Francisco fortsetzen. Endlich dort angekommen und im Hotel eingecheckt musste ich natuerlich gleich mal die beruehmten cabel cars ausprobieren und bin damit zur Fisherman's Wharf gefahren.

An jeder Endstation muessen der Fahrer und der Ticketkontrolleur den cable car auf einem Drehtisch wenden! Ich sag's euch, das ist Knocharbeit.

Am naechsten Morgen wollte ich mich dann gleich nochmals etwas sportlich betaetigen und vorallem das schoene Wetter nutzen und habe mit einem Mietvelo (Miet-Fahrrad fuer all meine deutschen Kollegen) eine Tour gemacht. Diese fuehrte mich von der Wharf ueber die Golden Gate Bridge raus nach Sausalito, weiter in den Old Mill's park und dann nach Tiburon, von wo ich mit der Faehre wieder zurueck nach San Francisco gefahren bin.

Braucht ihr hier wirklich noch einen Kommentar?

Den zweiten vollen Tag startete ich mit einer Tour auf die Insel Alcatraz, wo man eine spannende Tour durch das ehemalige Gefaengnis machen konnte. "Gaeste" waren damals so illustre Jungs wie Al Capone und Kollegen. Es hiess damals, wer Mist baut kommt in den Knast, wer dort Mist baut kommt nach Alcatraz. Den leider bereits letzten Tag nutzte ich dann, um die wohl bekannteste Strassenkreuzung der Welt zu besuchen: Haight-Ashbury. Aber ein echter Hippie waere wohl eher entaeuscht, denn das ganze Quartier hat zwar immer noch einen sehr speziellen look, aber die Hauptbeschaeftigung dort ist den Leuten Souvenirs anzudrehen.

Ab hier will ich es nun wieder etwas ausfuehrlicher und mit ein paar Fotos mehr praesentieren. Denn die letzte Woche war bestimmt mit Abstand die abwechslungsreichste Woche meiner ganzen bisherigen Reise. Denn am Sonntag vor einer Woche machte ich mich fruehmorgens auf zum Treffpunkt meiner Suntrek-Tour durch die Nationalparks Kaliforniens. Und nachdem ich mich in Nepal ueberraschenderweise fast alleine und als einziger meiner Generation zur Wanderung aufmachte, war ich mit den Erwartungen erstmal etwas zurueckhaltend. Wie sich aber dann schnell herausstellte war dies mehr als unnoetig: Wie einige auf Facebook sicher schon gesehen haben startete ich diese Tour mit Darren, unserem Guide, und 12 (in Zahlen eins-zwei :-) Girls.

v.l.n.r.: Joy (D), Kara (GB), Jessica (GB), Daisy (GB), Sabrina (D), ich, Madleen (D), Xenia (D), Laura (D), Christin (D), Kristina (A), Jasmin (CH) und Louise (Irland)

Tag 1
Nachdem wir alle unser Gepaeck im Anhaenger verstaut hatten und im Van sassen (Ich war die Kontrollinstanz, ob alle da und auch angegurtet sind ("buckle up")), ging es los auf eine unvergessliche Woche. Nur der Start wollte nicht so ganz gelingen, da ich erstens San Francisco schon gesehen hatte, also eigentlich kein Stadt-Sightseeing mehr benoetigte, und es zweitens nicht so tolles Wetter war. Die erste Nacht im Zelt, bereits in der Naehe des Yosemite-Nationalparks war dann auch entsprechend kalt. Vorallem weil ich natuerlich die Unterlagen zur Tour nicht im voraus gelesen hatte und daher nur meinen kleinen Huettenschlafsack aus Faserpelz dabei hatte.

Tag 2
Am naechsten Morgen wurden wir dann aber mit einer Wanderung im Park entschaedigt, die uns ein paar ganz schoene Fotos geschenkt hat:

Das von Gletschern geformte Tal.

Ein Blue Mountain Bird, im Park und auch sonst in der Region hier oefters anzutreffen.

Nicht der hoechste, aber doch ein imposanter Wasserfall entlang des mist-trails (mist steht hier fuer Nebel, nicht fuer Mist ;-)

Ein paar der Maedels unter dem hoechsten Wasserfall des Parks (1000ft oder ca. 300m). Danach waren wir ziemlich durchnaesst.

Und hier der dazugehoerige Wasserfall.

Dies ist der Grizzly Giant, ein Baum der Redwood-Sorte. Diese werden bis zu 3000 Jahre alt und bis zu 110m hoch.

Die zweite Nacht war dann etwas waermer, dafuer ziemlich windig. Einige haben sich dann am naechsten Morgen ueber den Laerm "beklagt", aber ich hoerte dank ein paar Bier, gestiftet von Darren, ueberhaupt nichts :-)

Tag 3
Am dritten Tag war das Wetter dann noch besser, was aber nicht unbedingt ein Vorteil war, da es ins Death-Valley ging. Maximaltemperatur an dem Tag: ca. 105 Fahrenheit oder 40 Grad Celsius. Dies bedeutete dann auch, dass Darren die Klimaanlage des Autos ausstellen musste, ja genau, ausstellen. Denn ansonsten haette eine Ueberhitzung des Fahrzeugs gedroht, und zum Auto schieben war nun wirklich niemand motiviert.

Unser Van mit Anhaenger im Death Valley, rechts steht Darren, der mit uns seine erste Tour absolvierte. Davor war er Banker an der Wallstreet, und das ist kein Scherz.

Eine Oase in der Wueste.

Salzgesteinsformationen auf des Teufels Golfplatz (Devils Golf Course). Dahinter die Gebirgszuege, welche das Valley von feuchter Luft abhalten.

Um jeweils an einen neuen Ort zu kommen, waren wir immer wieder ziemlich lange mit dem Van auf solchen endlos scheineneden Strassen unterwegs:


Am selben Abend ging es dann nach Las Vegas, wo uns eine lange Nacht bevorstand. Die meisten der Maedels zogen mit Darren los um etwas zu essen und dann die Stadt zu Fuss zu besichtigen. Kristina, Louise und ich hingegen zogen es vor einen auf dicke zu machen und gewaehrten uns eine 2-stuendige Fahrt mit der Limo.

Die Damen in Robe, die Herren eher locker in Jeans und T-Shirt.

Unsere Limo holte uns gleich neben dem Motel ab ...


... und brachte uns zuerst mal an die Freemont Street.

Von dort ging es mit einem ziemlich grossen Drink weiter zum Las Vegas sign.


Und zum Abschluss wurden wir dann direkt vor dem legendaeren Bellagio abgeladen, wo ich zwar an die Drinks, jedoch nicht an die Sonnenblende meiner Kamera gedacht habe.


Vor dem Bellagio lief dann all 15 min eine gigantische Wassershow, welche wir uns natuerlich nicht entgehen liessen.

Der Rest der Nacht verlief dann nach den Mottos "Gluecksspiel ist was fuer Verlierer", "Wer hat uns noch einen Refill?" und "Diese Fotos werden nicht veroeffentlicht" ;-)

Tag 4
Es stand auf dem Programm: Schmeeerzen (im Kopf), Kurzbesuch der legendaeren Route 66 und Gas geben, um den Flug mit dem Helikopter durch den Grand Canyon nicht zu verpassen.

Man hoere und staune, auch der Kanton Bern ist auf der Route 66 vertreten.

Dann ging es los mit dem Helikopterflug, fuer mich zum erstenmal.

Und nach einem kurzen Flug ueber Waelder war er dann ploetzlich da, dieser riesige Canyon. 5000 Fuss (ca. 1500m) tief.

Am Abend genossen wir dann die Aussicht mit Sonnenuntergang am Canyon.

Fortsetzung folgt...